Donnerstag, März 28, 2024

Rund um den Kauf der Kapernaum-Kirche

Situation der Al-Nour Moschee

Die Al-Nour Moschee ist seit der Gründung vor 20 Jahren in einer Tiefgarage im Kleinen Pulverteich im Herzen von St.Georg untergebracht. Die Räumlichkeit erscheint bereits auf den ersten Blick eher wie eine Notunterkunft denn als würdiger Raum der Andacht.  Die Tiefgarage ist durch einen dunklen und kalten Charakter geprägt. Die tiefhängenden Decken und die nicht zu übersehende Architektur der Tiefgarage rauben dem Ort die nötige Würde.

 

Besonders an Wintertagen sind die Räumlichkeiten sehr kalt, weil es kein Heizungssystem in der Tiefgarage gibt. Dies ist nicht der ideale Ort, um seinen Glauben in Demut zu praktizieren zu können, Ehen zu schließen und seiner Verstorbenen zu gedenken.

Seit über 8 Jahren ist die Al-Nour Moschee daher auf der Suche nach einem würdevollen Platz, wo die Gemeindemitglieder Ihrer Religion nachkommen können. In dieser Zeit wurde eine Vielzahl an Räumlichkeiten gefunden, jedoch scheiterte es immer wieder an der Nutzungsanfrage als Gotteshaus.

Die aktuellen Räumlichkeiten zeigen deutlich auf, dass sie für die Nutzung als Gotteshaus nicht geeignet sind. Zurzeit wird die Situation der Al-Nour Moschee von Seiten der Baubehörde lediglich geduldet. Daher ist der Umzug in das neue Gebäude sehr dringend. Entscheidende Seminare und Beratungen zur wirksamen Integration der Muslime in die deutsche Gesellschaft und zur Förderungen des interkulturellen und interreligiösen Austausches können aufgrund der sehr bescheidenden Räumlichkeiten nicht optimal durchgeführt werden.

Es fehlt in der Moschee ein angemessener Treffpunkt für Besucher, insbesondere Jugendliche und Kinder. Für die meisten Projekte müssen zurzeit zusätzlich fremde Räume angefragt und organisiert werden.

Al-Nour bedeutet Licht. In dieser Tiefgarage kann die Al-Nour Moschee ihrem Namen leider nicht gerecht werden.

 

Warum eine Kirche?

Die Al-Nour Moschee hat nie das Ziel verfolgt, eine Kirche zu kaufen, um diese in eine Moschee umzuwandeln. Sie entschied sich letztendlich die Kapernaum-Kirche zu kaufen, weil die Al-Nour Gemeinde in 8 Jahre mühevoller Suche immer an der Nutzungsgenehmigung für ein Gotteshaus gescheitert ist. Viele passende Räumlichkeiten oder Grundstücke wurden gefunden, blieben jedoch der Gemeinde verwehrt.

Hinzu kam, dass die Kapernaum-Kirche entwidmet war und einem privaten Investor gehörte. Sie stand bereits seit 10 Jahren leer und ist in keinem guten Zustand.

Die Al-Nour Moschee möchte die Kirche als Gotteshaus erhalten und diese sanieren, damit sie weiterhin ihren Glanz behält. Es wäre sehr schade, wenn sie eines Tages, weil der Zustand sich durch die Nichtnutzung weiterhin verschlechtern würde, abgerissen werden müsste.

Wir möchten mit Sicherheit keine Gefühle von Mitbürgerinnen und Mitbürgern verletzten. Wir wünschen uns  von unseren Mitbürgerinnen und Mitbürger dafür Verständnis, dass wir aus der Tiefgarage, in der wir uns seit 20 Jahren befinden, herauskommen möchten.  Wir denken, dass jede Religionsgemeinschaft ein Recht auf einen würdigen Gebetsort hat, und das in jedem Land auf unserem Globus.

Die Al-Nour Gemeinde erhofft sich von diesem Schritt, dass es künftig Nichtmuslimen leichter fällt, die  Moschee zu besuchen, weil sie ihnen äußerlich sehr vertraut erscheint. Damit könnte der interkulturelle und interreligiöse Austausch weiter optimiert werden.

Der Altar und das Kreuz, welche sich nun im Besitz der Al-Nour Moschee befinden, werden an eine christliche Gemeinde verschenkt. Das Kunstgemälde geht an den Künstler zurück und wird ebenso einer christlichen Gemeinde zur Verfügung gestellt.

Oft kam bereits die Frage, ob der Muezzin, den Gebetsruf öffentlich ausrufen wird. Wir können Ihnen bestätigen, dass uns an einer guten Nachbarschaft gelegen ist und daher dies nicht tun werden.

 

Sanierung und Veränderung

Dadurch, dass die Kapernaum-Kirche seit 10 Jahren leer gestanden hat, muss das Gebäude aufwendig saniert werden. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Daher wird sich von außen kaum etwas verändern. Das Fenstermosaik wird ebenfalls erhalten bleiben. Nur der vordere Eingangsbereich wird erneuert und schön gemacht. Der Sanitärbereich muss aufgrund seines Zustands komplett erneuert werden. Die Empore im Gebetsraum wird ersetzt und über den Raum vergrößert, um für die Frauen einen Gebetsbereich zu schaffen. Zwei Glasöffnungen werden im Dach eingebaut, damit der Gebetsraum mit mehr Tageslicht erhellt wird. Die vorderen Wände werden kunstvoll mit orientalischer Kalligraphie geschmückt. Geplant ist auch eine Fußbodenheizung, da die Gläubigen ohne Schuhe in den Gebetsraum eintreten und sich dort aufhalten.

Nach eigenen Schätzungen werden die Sanierungen und Veränderungen ca. 1 Mio. Euro kosten, welche durch Spenden finanziert werden.

 

Schlussbemerkung

Die Politik und Mehrheitsbevölkerung erwarteten von den hiesigen Muslimen im Wesentlichen:

Transparente und offene Versammlungsstätten; aktive Integration in die deutsche Gesellschaft; moderate und tolerante Einstellungen.

Die Al-Nour Moschee würde durch den neuen Standort ihren Charakter einer Hinterhofs-Moschee verlieren. Sie bekommt dadurch die Chance ihre Weltoffenheit verstärkter zu präsentieren. Die neuen Räumlichkeiten sind einladend - für  Muslime und Nichtmuslime gleichermaßen. Die Muslime würden sich von der Gesellschaft akzeptiert fühlen und ihnen würde das Gefühl vermittelt, dass sie angekommen sind. Dies hätte einen nicht unwesentlichen positiven Einfluss auf ihre Integration in unsere Gesellschaft.

Ein weiterer wichtiger Punkt wäre der wirtschaftliche Aspekt für die Hansestadt Hamburg. Jedes Jahr kommen eine große Anzahl arabischer Patienten nach Deutschland, um sich medizinisch versorgen zu lassen. Die Moschee hat für die arabischen Gäste hier mehrere wichtige Funktionen: Sie stellt eine Anlaufstelle für die arabischen Gäste und Patienten dar. Aufgrund der nicht selten langen medizinischen Behandlung beträgt der Aufenthalt der Patienten mehrere Monate. So können sie neben ihrer religiösen Pflicht durch den Besuch des Freitagsgebets auch psychisch entlastet werden.

Die MOPO berichtete am 06.02.2013, dass rund 64000 Patienten aus dem arabischen Raum inzwischen nach Deutschland kommen. Pro Aufenthalt zahlen die Patienten rund 20000 Euro. Die meisten von ihnen gehen jedoch nach München oder Bonn, weil das Marketing viel besser sei.

Ein gezielter Ausbau dieses Betreuungsangebots könnte ein entscheidendes Kriterium für muslimische Patienten aus dem Ausland sein, sich für Hamburg zu entscheiden. Für die Hansestadt hätte dieses Betreuungsprogramm somit einen direkten wirtschaftlichen Nutzen.

Die Al-Nour Moschee möchte gerne einen aktiven Part im neuen Stadtteil Horn einnehmen und damit einen positiven gesellschaftlichen Beitrag leisten. Alle Gäste, Schulen und Institutionen sind daher jederzeit herzlich eingeladen, uns zu besuchen oder unsere Hilfe in Anspruch zu nehmen.

 

Wir strecken Ihnen unsere Hände aus.

 

In Vorfreude auf eine gute Nachbarschaft.

 

Freundliche Grüße

 

Ihr Islamisches Zentrum Al-Nour

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